Die Zeitphase: 05.01.- 19.01. Am 05.01 oder 06.01 jedes Jahr steht die Sonnenposition auf der Ekliptik bei 285 °.
Um diese Zeit sinkt die Temperatur tief, aber es ist noch nicht am kältesten im Jahr, so nennt man diese Zeit die „kleine Kälte“ in der 24 Jahreszeit.
Nach der Wintersonnenwende merken wir, dass die Tage allmählich länger werden. In der TCM deutet das darauf hin, dass die Yang-Energie nach und nach anwächst. Die Vögel spüren auch die Yang-Energie, so bildet sich in der Natur folgendes:
Drei natürliche Phänomene:
Wildgänse verlassen den Süden, fliegen nach Norden der Heimat zu.
Elstern fangen an, ein Nest zu bauen.
Das Wildhuhn ruft in der Kälte, um möglichst zu paaren.
Die Bräuche in China
Essen von Laba-Reisbrei: Laba bedeutet den achten Tag des zwölften Monats nach dem Mondkalender, der in dieser Zeit stattfindet. Die Menschen essen Reisbrei, dier hauptsächlich aus verschiedenen Reissorten, Bohnen, Erdnüssen, chinesischen Datteln, Lotussamen usw. besteht, um ihre innere Kraft und Wärme zu stärken. Im Buddhismus ist Laba ein traditioneller Festtag, daher wird der Laba- Reisbrei in dieser Zeit allen Menschen in Buddhistischen Tempeln frei angeboten.
Betrachten und spielen auf zugefrorenem See: Es gibt einen herrlichen Anblick bei gefrorenen Seen. Die Menschen gehen gern ans Wasser in dieser Zeit, betrachten und bewundern die schöne Landschaft. Auf dem festen gefrorenen Eis spielen Menschen. Das Spielen auf dem Eis war populär vor dreihundert Jahren in der Qing- Dynastie, als der Kaiser das besonders förderte.
Prävention:
Lass den Rücken von der Sonne bescheinen: In dieser Zeit ist die Sonne wertvoll. Unser Rücken ist ein optimaler Ort, um den Sonnenschein zu empfangen. Nach der TCM laufen mehrere Yang-Meridiane und Organ-Punkte auf dem Rücken. Wenn die Sonne darauf scheint, zirkulieren die Wärme und die Yang-Energie durch den Rücken effektiv in den Körper. Das hilft, unsere Knochen aufzubauen und unsere Stimmung aufzuhellen.
Yin-Energie tonisieren: Es könnte passieren, dass wir gelegentlich einen trockenen Mund, auch eine brennende Zunge spüren, unruhigen Schlaf haben und sogar manchmal in der Nacht schwitzen, obwohl es draußen so kalt ist. Nach der TCM ist die erscheinende "Hitze" am Yin-Mangel aufzuweisen. Weil die Yang-Energie in der Natur langsam zunimmt, sollte die Yin-Energie in unserem Körper auch ansteigen. Um die Yin-und Yang-Energie zur Balance zu bringen, ist die Unterstützung der Yin- Energie in dieser Zeit wichtig.
Eine Übung zur Unterstützung der Yin-Energie:
Aufmerksamkeit auf das untere Energiezentrum: wir sitzen im Schneidersitz, senken den Blick, die Zunge stützt leicht auf den Gaumen. Die Hände legen wir zusammen auf das untere Energiezentrum, dabei platzieren wir vier Finger unter dem Bauchnabel und auf der Mittellinie des Bauches abwärts. Wir verlangsamen die Atmung, mit tiefem Einatmen spüren wir, wie die Hände auf dem Bauch sich heben, mit tiefem Ausatmen sinken die Hände mit dem Bauch nach innen.
Anschließend den Speichel herunterschlucken: Die Zunge kreist im Mund im Uhrzeigersinn 12 mal und gegen den Uhrzeigersinn 12 mal, bis sich Speichel im Mund gebildet hat. Wir schlucken den Speichel dreimal herunter, gedanklich ins untere Energiezentrum.
Das ist eine bewährte Übung seit mehr als tausend Jahren. Nach der TCM ist unser Speichel die Essenz der Yin-Energie. Wir können die Yin-Energie unterstützen, wenn wir unseren Speichel in das untere Energiezentrum führen.
Ernährung: Im Winter tendieren wir dazu, kräftiges Essen zu uns zu nehmen. Wenn wir unsere Yin-Energie berücksichtigen, finden wir dazu die Kraft in einigen Pilzsorten.
Mu-Err-Pilz (Auricularia auricula-judae): In der chinesischen Sprache bedeutet Mu das Holz, Err bedeutet das Ohr. Der Pilz wächst oft auf Birken-, Holunder- und Walnussbäumen und seine Form ist wie die Ohrmuschel, daher ist er auch als Judasohr oder Ohrlappenpilz bekannt und verbreitet weltweit.
In der TCM stärkt der Mu-Err-Pilz das Qi und Blut unseres Körpers, vor allem die Yin-Energie tonisieren wir damit. Somit gilt der Pilz als Heilmittel gegen trockene Schleimhaut, blutigen Husten, Verstopfung und Hämorrhoiden. Außerdem reinigt der Pilz unsere Blutgefäße, um Cholesterin und Thrombose zu senken. In der Wissenschaft wird seine positive Auswirkung auf Schleimhaut und Blutgefäße nachgewiesen. Daneben enthält der Pilz sehr viel Eisen, Kalium und Magnesium sowie Vitamin E.
Eintopf mit Mu-Err-Pilz: 6g getrockneter Mu-Err-Pilz in warmem Wasser 30 Minuten einweichen; 5 g Knoblauch, 1 Zwiebel, 2 Kartoffeln und ca. 100g Tofu in Scheiben schneiden, in einem Topf mit etwas Öl und Salz 5 Minuten anbraten; Mu-Err-Pilz und Sojasauce zufügen, in dem Topf ca. 2 Minuten wenden; Gemüse wie Chinakohl, Karotte usw. kommen dazu, kaltes Wasser über das Ganze giessen, mit beliebigem Gewürz weitere ca. 15 Minuten kochen.
Zu beachten ist, wenn jemand das Blutverdünnungsmittel nimmt, sollte er Mu-Err-Pilze vorsichtig geniessen, weil der Pilz eine Wirkung zur Blutverdünnung aufweist. Bei dem Erweichen des Pilzes erreicht es 30 Minuten, maximal bis 3 Stunden. Bei dem Pilz besteht die Gefahr, giftig zu werden, wenn er über 24 Stunden in Wasser gelegen hat.
Shiitakepilz (Lentinula edodes ): Dieser Speisepilz stammt aus Asien, wo er seit 2000 Jahren von Japan und China als Heilmittel sehr begehrt ist. In der TCM hat der Pilz auch Yin-stärkende Wirkung, besonders positiv auf das Immun- und Verdauungssystem. Z.B. bei Erkältung, chronischen Entzündungen und Darmbeschwerden wird der Pilz eingesetzt, da er hochwertige Eiweiße enthält und die Darmflora positiv beeinflusst. Interessanterweise fanden Forscher heraus, dass der Pilz Vitamin D liefert, wenn er in der Sonne mehrere Tage getrocknet wird. Außerdem zeigt der Pilz in der Wissenschaft auch mögliche Heilwirkung bei verschiedenem Krebs.
Shiitakepilz mit Pak-Choi: 10g getrockneter Shiitakepilz im warmen Wasser ca.30 Minuten aufweichen; 10g Knoblauch in der Pfanne mit Öl braten, Shiitakepilz in Scheiben schneiden und zufügen, mit Salz und etwas Wasser ca. 5 Minuten anbraten; Stängel von Pak-Choi klein schneiden, in der Pfanne weiter 1 Minute braten, Blätter zufügen, weiter 2 Minuten anbraten.
Das ist ein beliebtes Rezept in China, besonders nach schwer verdaulichen Gerichten. Pak-Choi gehört zum späten Herbstgemüse und ist ein relativ frisches Gemüse im Winter. Dieses dunkelgrüne Blattgemüse hat kaum Fett, viele Vitamine und ist leicht verdaulich, schmeckt ausgezeichnet mit Shiitakepilz und Knoblauch.
Glückstee: 2 g Ringelblume, 2 g getrockneter Ingwer, 2 g getrocknete Orangenschale, 3 g Goji-Beeren, 2 g Süßholz. Mit 200 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
Wir gewinnen getrockneten Ingwer und getrocknete Orangenschale zur Zeit dadurch, dass wir frischen bio-Ingwer und bio-Orangenschale klein schneiden und in der Pfanne bei kleiner Hitze rösten oder mehrere Tage auf die Heizung legen und so trocknen. Am besten werden sie jedoch in der Sonne getrocknet.
Ringelblume ist ein gutes Mittel, unsere Schleimhaut zu schonen und die erscheinende Hitze abzuleiten. Getrockneter Ingwer sorgt dafür, innere Kälte zu beseitigen. getrocknete Orangenschale hilft unserer Verdauung und löst Schleim ab. Goji-Beeren unterstützen die Yin-Energie. Dabei harmoniert Süßholz mit anderen Kräutern, verfeinert den Geschmack des Tees. Der erfrischende, leicht süße Tee mit goldener Farbe und roten Beeren bereitet uns auf einen glücklichen Wintertag vor.
Ich wünsche Ihnen ein glückliches neues Jahr!
Das finde ich sehr interessant! Vielen Dank für die Anregungen!