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Regenwasser (yǔ shuǐ 雨水)

Aktualisiert: 9. Feb.


Die Sonnenposition auf der Ekliptik ist 330°. Die Zeitphase: 19.02-04.03



„Gute Regen kennen die Jahreszeit, sie kommen zum Anfang des Frühlings, schleichen sich mit dem Wind in die Nacht ein, lassen alles in der Natur erglänzen.“

— Du Pu, in Tang Dynastie

Das Regenwasser kennzeichnet diese Jahreszeit, wenn die Temperatur ansteigt, wenn Eis und Schnee schmelzen, dann nimmt der Regen zu. Wir begrüssen in dieser Zeit nicht nur wärmende Tage, sondern eben auch das segensreiche Regenwasser, das dafür sorgt, dass die Natur wieder lebendig wird und Pflanzen herauswachsen können. „ Das Regenwasser ist so wertvoll wie Öl“, sagt der Volksmund.


Natürliche Phänomene:


1. Der Fischotter bringt Fisch zum Opfer: Mit dem wärmeren Wetter schwimmen die Fische oft auf dem Wasser.

Fischotter fängt die Fische und legt sie zuerst Stück für Stück ans Ufer, wie eine Opfer-Veranstaltung, dann frisst er sie.





2. Die Wildgänse fliegen vom Süden nach dem Norden:

Mit den steigenden Temperaturen fangen die Wildgänse an, aus ihrem Winterquartier nach dem Norden zu fliegen.




3. Die Pflanzen beginnen zu wachsen:

Die Temperatur der Erde steigt an. Die Samen beginnen zu keimen, und die Bäume treiben Knospen.







Die Prävention:

In dieser Jahreszeit ist das Wetter sehr wechselhaft, die kalte Luft und die Feuchtigkeit kommen immer mal wieder, obwohl die Sonne schon manchmal ihre wärmenden Strahlen schickt. Unsere Körper können sich bei diesen Witterungsschwankungen nicht so schnell anpassen. Die Verdauung kann bei feuchtem Wetter belastet werden. Ausserdem sind die Bakterien und Viren auch in dieser Zeit sehr aktiv. Wie können wir jetzt gesund bleiben?

Verstärken eigener Energie: „Wenn unsere innere Energie stark genug ist, wird die böse Energie von aussen uns nicht stören.“ schrieb Huang Di Nei Jing, schon vor mehr als tausend Jahren. Die innere Energie bedeutet sowohl körperliche als auch geistige positive Energie im Menschen. Die „böse“ Energie kommt oft von aussen, vom Wetter oder Krankheitserregern.

Meditation und Qi Gong sind eine gute Variante, den Geist zu beruhigen und die innere Energie zu stärken.


Spülung der Nase: 1TL Meersalz mit 200ml warmem Wasser lösen, dann in die Nase spülen,1-2 Mal pro Tag. Das verhindert Krankheitserregern und Pollen, sich in die Schleimhaut der Nase einzudringen.

Das ist auch eine Methode der Lebenspflege vom Daoismus.




Verwenden von schützenden Pflanzen: Die Natur schützt uns, wenn wir sie gut kennen.

Raum-Reinigung durch Beifuss:

das Räuchern von trockenem Beifuss (Artemisia vulgaris) kann die Bakterien und zum Teil Viren reduzieren.

Im alten China wurden die Räume mit Beifuss beräuchert, wenn die Frauen ihre Babys zu Hause geboren hatten. Dadurch vermieden sie Infektionen.Nach Statistiken im heutigen China gibt es deutlich weniger Infektionen im TCM Krankenhaus, wo die Therapie der Moxabustion mit purem Beifuss angewendet wird.

In Europa gibt es auch eine lange Tradition, dass man im Frühjahr mit dem Rauch von Beifuss durch die Zimmer geht, um sie zu reinigen und böse Geister abzuwehren.

Anwendung: Die Kohle wird in einer Tonschale angezündet, darauf wird trockner Beifuss gelegt, so dass der Rauch vom Beifuss aufsteigen und sich im Zimmer ausbreiten kann. Der Rauch bleibt ca. 30 Minuten im Raum. Danach können die Räume ca. 10-15 Minuten gut gelüftet werden.

Nutzung der ätherischen Öle: Wissenschaftler haben herausgefunden, „dass die ätherischen Öle mit normalem Reinigungsprogramm effektiv die Umweltkeimbelastung reduzieren und den Arzneimittelverbrauch zur Behandlung der Infektionen senken können“.

Diese ätherischen Öle sind:

„ Oregano, Salbei ( arten), Rosmarin, Lavendel, Thymian (arten), weisser Wermut, Pfefferminze, Zitronengras, Australischer Teebaum, Duftpelargonie, Kiefernnadeln.“ ( *zitiert von Prof. Dr. M. Melzig in der Freien Universität Berlin. )

Wie die ätherischen Öle genau angewendet werden, sollte man in weiteren spezifischem Hinweisen nachschlagen.

Akupressur-Punkt Zu Sang li(ST36):

Zu San Li gehört zum Meridian des Magens, wird nicht nur bei Magenbeschwerden angewendet, sondern auch bei Unterstützung des Immunsystems viel benutzt.

Der Punkt Zu Sang li befindet sich an der Aussenseite des Unterschenkels, 3 Finger breit unter der Kniescheibe, ein Finger breit vom Schienbein.

Optimal kann man mit Beifuss-Stäbchen diesen Punkt erwärmen, dann ist die Wirkung stärker.


Akupressur-Punkt Wai Guan

( SJ5): vertreibt ungeeignete Energie, kann am Anfang einer Erkältung, bei Spannungskopfschmerz, steifem Nacken und steifer Schulter, auch bei Fieber angewendet werden.

Wai Guan befindet sich an der Aussenseite des Unterarms, 2 Finger breit oberhalb des Handgelenks, zwischen den Knochen Speiche und Elle.



Die Ernährung:

In dieser Zeit sollte man weniger saures, dafür scharfes , warmes Essen zu sich nehmen. Z.B. Ingwer, Zwiebel, Knoblauch, Lauch usw. Sie haben einen warmen Charakter und austreibende Funktion.

Dampf-Zwiebelblüte mit Ei:

eine grosse Zwiebel, ein Ei, eine Prise Salz, beliebige Kräuter wie Thymian, Oregano usw.

Die Zwiebel wird von der Mitte aus in mehrere Teile eingeschnitten, wie eine Blüte in eine Schale gelegt. Das Ei mit einer Prise Salz verquirlen, etwas Thymian oder Oregano Kräuter darauf streuen. Das verquirlte Ei auf die Zwiebelblume giessen, dann in einem Dampftopf 15 Minuten mit Wasser dämpfen.

Erklärung: Bei der Zwiebel wurde von Wissenschaftlern nachgewiesen, dass sie gegen Viren, also gegen die Grippe wirksam sein können. Ei hat reichlich Protein, das unsere Antikörper benötigen. Mit Dampf entfaltet das Essen die meisten Inhaltsstoffe, und entfaltet einen mild-würzigen Geschmack.

Ingwer-Orange Keks:

250 g Urdinkel-Mehl, 1TL Backpulver, 1 Prise Salz, 2 TL frischer gemahlener Ingwer, 100g Kokosöl, 20ml Ahornsirup, 1 Ei verquirlt, 1 Bio Orangenschale gerieben, 1 EL Orangensaft

Urdinkel-Mehl, Backpulver, Salz, in eine grosse Schlüssel sieben. Kokosöl bei schwacher Hitze schmelzen, mit Ahorn-Sirup, Ei und Orangensaft mischen; dann zu den trocknen Zutaten giessen, geriebene Orangenschale und Ingwer zu der Mischung geben und alles gründlich vermengen. Den Teig zu ca, 30 Kugeln formen, mit Muster flach drücken und auf ein Backblech legen, bei 150°C im Ofen ca. 15 Minuten backen.

Erklärung: Der Ingwer hat einen scharfen und warmen Charakter, er wirkt antibakteriell und hemmt die Vermehrung der Viren. Ausserdem erwärmt der Ingwer den Magen und fördert Verdauung und Speichel.

Orange gehört zur Zitrusfamilie. Nach der TCM können die Schalen der Zitrusfrüchte die Feuchtigkeit aus dem Körper austreiben, sie haben schleimlösende Wirkung.

Kokosöl und Ahornsirup wirken auch gegen Bakterien. Insgesamt hilft dieses Rezept dabei, unseren Körper vor äusseren Erregern zu schützen und unsere Verdauung zu verbessern.

Zistrose-Tee:

2 TL Zistroseblätter, 2g getrocknete Zitronenschale, 1g Süssholz. Mit ca. 800 ml kochendem Wasser übergiessen, 5 Minuten ziehen lassen.

Erklärung: Die Zistrose wirkt gegen Bakterien und Pilzinfektionen. Dieses wurde in südlichen Ländern Europas bereits länger erkannt.

Auch bei Erkältung (Infektionen der oberen Atemwege) hat die Zistrose eine effektive Wirkung. Das wurde bei Studien der Charité in Berlin nachgewiesen. Die Zistrose enthält viele Polyphenole, die wie eine Barriere das Anheften von Viren an die Wirtszelle verhindern.

Ausserdem schützt die Zistrose die Magenschleimhaut und beschleunigt die Wundheilung. Nach einiger Zeit wird eine dünne, klebrige Schicht auf der Oberfläche des Zistrose-Tees gebildet, was auf ihren hohen Harzgehalt-Labdanum hinweist.

Zitronenschale und Süssholz haben schleimlösende Wirkung, gleichzeitig harmonisieren sie den bitter-herben Geschmack von Zistrose.

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